Bühlertal Vorstudie für ein Radwegekonzept

Das Landschaftskonzept
Dem durchgängigen Rad- und Wanderweg entlang der Bühler kann ein landschaftliches Themenkonzept zugeordnet werden: Das Bühlertal in seiner Abfolge von Landschaftsräumen von der Quelle bis zur Mündung. Über wegbegleitende Informationen lässt sich die Wechselwirkung eines Flusses mit der Landschaft und die Auswirkung auf die Kulturlandschaft aufzeigen. Der Weg kann zum Erlebnis der verschiedenen Landschaftsbilder werden, dadurch können Landschaften bewusster wahrgenommen und verstanden werden.

Die Quelllandschaft

Quelllandschaften gehören zu den empfindlichsten Landschaftsräumen. Daher sollte nur ein schmaler Waldpfad diesen besonderen Ort erschließen. Der Themenpfad kann über das Ökosystem 'Quelle' informieren. Die Seenlandschaft Die Seenlandschaft als offene Ebene mit Seen und angrenzenden Wiesen und Riedflächen. Ein hohes Spektrum an Freizeit- und Sportaktivitäten kennzeichnen diesen Landschaftstyp. Der Themenpfad kann über das Ökosystem 'Stillgewässer' informieren. Typische Produkte dieses Raumes sind Karpfen und Forellen. Der Schlucht- und Hangmischwald Im Unterlauf tieft sich die Bühler immer stärker ein, ein dichter Erlen-Eschenauwald geht an den Rändern in Schlucht- und Hangmischwald über. Die lößbedeckten Böden der Hochebenen sind gute Ackerbaustandorte, Braugerste und Brot die entsprechenden Produkte. Die Heckenlandschaft Im Übergang vom Keuper zum Muschelkalk weitet sich der Talraum auf zu einer Heckenlandschaft mit Wiesen und Ackerflächen. Die Bühler ist von einem Auwald mit angrenzenden Feuchtwiesen begleitet.

Die Wiesen- und Streuobstlandschaft


Die tonhaltigeren Keuperböden des Talraumes führen zu Grünlandnutzung und Streuobst sowie Weinanbau an den Südhängen. Käseherstellung und Besenwirtschaften lassen sich zu Ausflugszielen ausbauen. Die Bühler fließt als offener Wiesenbach mit einzelnen Auengehölzen durch diesen Landschaftsraum.

Der Wald mit Rodungsinseln


Der Seenlandschaft folgt der Landschaftstyp 'Wald mit Rodungsinseln', durch den die Bühler noch ohne begleitenden Gehölzsaum fließt. Die Waldlandschaft ist typisch für die sandigen Böden des Keuperberglandes. Der Themenpfad kann die Geschichte der Siedlungsentwicklung von Rodungsinseln aufgreifen. Typische Produkte dieser Landschaft sind Wild, Beeren oder Pilze.

Landschaft und Musik Vorstudie für den Raum Heilbronn

Das Landschaftskonzept
Landschaft setzt sich wie Musik aus unterschiedlichen Bausteinen zusammen. Die Anordnung, Kombination, Abfolge oder Wiederholung von Sequenzen, Motiven und Melodien führt zu charakteristischen Grundformen.

Die Suite


So wie die Suite für eine Abfolge von Tanzstücken unterschiedlichen Charakters steht, bildet ein Talraum eine Landschaft, die – von oben nach unten gelesen – ihre Geschichte erzählt.

Das Capprico


Rhythmisch geprägte, äußerst prägnante Capriccos der Region stellen die weithin sichtbaren, kleinstrukturierten Weinberge dar.

Die Sonate


Sonaten in ihrer schematischen Abfolge und Wiederaufnahme des Anfangsthemas können für den Wechsel von bewaldeten Nordhängen und Kuppen, Weinbergen, Wiesentälern und Bachläufen auf dem Weg vom Kraichgau zum Stromberg stehen.

Die Fuge


In der Fuge als strenger, polyphoner Komposition mit einem gleichberechtigten Nebeneinander unterschiedlichster Elemente spiegeln sich die städtischen Räume wieder.

Die Minimal Music

Und die grossen, landwirtschaftlich geprägten Ebenen lassen sich mit moderner ‚minimal music‘ vergleichen, die eine intensivere Auseinandersetzung erfordern, um ihren Charme zu offenbaren.

Das Quintett

Letzten Endes kann auch die Region Heilbronn als Quintett verstanden werden, in dem die vier Landschaftsräume Zabergäu, Kraichgau, Hohenlohe und die Löwensteiner Berge mit der Stadt Heilbronn harmonisch zusammenspielen und eine unverwechselbare Einheit darstellen.